By Matthias Kohlbrand In
Die Statistische Prozessregelung (auch statistische Prozesslenkung) - kurz SPC - ist ein Werkzeug des Qualitätsmanagements, um mit relativ geringem Kontrollaufwand eine definierte Qualität zu erreichen.
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Abb. 1: Der Einzelmesswertverlauf[/caption]
Der SPC-Dialog von Cosmino übernimmt manuell erfasste sowie automatisch übernommene Werte von Stichproben aus der Statistischen Prozessregelung und prüft diese in Abhängigkeit der Toleranzen aus dem Prüfplan. Zudem wird eine elektronische Regelkarte mit Mittelwerten und Standardabweichungen visualisiert.
Liegen die erfassten Werte oder eine daraus resultierende Kennzahl (z.B. Cpk) außerhalb der Toleranz, gibt der Cosmino SPC-Dialog die zu ergreifende Maßnahme vor. Zusätzlich kann als Reaktion auf einen gefährdeten Prozess automatisch die Prüfschärfe erhöht werden – bis hin zu einer 100%-Prüfung. Denn die Häufigkeit, mit der ein Merkmal zu prüfen ist, wird über die Prüfplanung festgelegt und dann automatisch überwacht.
Der SPC-Dialog ist sowohl Bestandteil der Cosmino MES-Lösung, als auch des eigenständig funktionierenden QM-Moduls Cosmino ProControl. Die Software wird seit über 25 Jahren in zahlreichen Fertigungsbetrieben eingesetzt. Die Ergebnisse der Prüfungen sind Grundlage für die Prozessfähigkeit-Indizes. Auch im Zeitalter von vollautomatischen Prüfautomaten findet der SPC-Dialog noch zahlreiche Anwendungsfälle. Dank zunehmendem Wissen über die Einflüsse von verschiedensten Prozessparametern auf die Produktqualität, die nicht alle vollautomatisch und zu 100% geprüft werden können, nimmt die Nutzung des QM-Werkzeuges SPC derzeit wieder zu.
Cosmino-Nutzer erhalten mit dem aktuellen Release neue Möglichkeiten, zur noch übersichtlicheren Handhabung von softwaregestützter SPC. Die Ideen hierfür sind durch den fachlichen Dialog mit Anwendern entstanden und stehen ab sofort zur Verfügung:
1. Zunächst wurde die Anzahl der gleichzeitig angezeigten Stichproben in der Live-Ansicht erhöht. Die Regelkarte zeigt nun die aktuellsten 50 Werte an (siehe Abb. 2).
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Abb. 2: Eine aus den Einzelmesswerten erzeugte Regelkarte im Cosmino SPC-Dialog.[/caption]
2. Falls sich der Prüfer bei einer rein manuellen Eingabe der Messwerte vertippt, können zusätzliche Plausibilitätsprüfungen definiert werden. Hierbei handelt es sich um unrealistische Abweichungen, die z.B. durch eine falsche Kommastelle oder eine zu viel eingegebene Zahl auftreten können. Derartige Fehleingaben werden in der aktuellen Version des Cosmino SPC-Dialogs nicht akzeptiert.
3. Aktionen, die bei einer Toleranzabweichung zu treffen sind, können nun auch global definiert werden, anstatt wie bisher für jeden Prüfplan einzeln. Diese globalen Maßnahmen haben für alle Prüfpläne Gültigkeit, bei denen keine eigenen Maßnahmen festgelegt sind. Dies spart Zeit beim Anlegen und Pflegen der Stammdaten.
4. Die wohl interessanteste Neuerung im Cosmino SPC-Dialog ist jedoch die jederzeit aufrufbare Historie der Messwerte. Sie zeigt zu allen Prüfungen die Merkmale, Werte, Toleranzen, den Zeitstempel der Erfassung, die getroffenen Maßnahmen und lässt über ein Notizfeld eine Bemerkung durch den Bediener zu. Von Vorteil ist, dass alle Informationen gesammelt zur Verfügung stehen, und ein Auditor schnell nachvollziehen kann, ob alle Prüfungen pünktlich und richtig erfolgt sind. Zwar visualisiert Cosmino auch in einer graphischen Hallenübersicht, an welchen Arbeitsplätzen SPC-Prüfungen noch zu erfolgen sind oder diese nicht den Toleranzen entsprechen. Doch ist hier jeweils nur der Status der aktuellen Prüfung ersichtlich. Über die Historie lässt sich die Einhaltung des Prüfprozesses für alle erfolgten Stichproben darlegen.
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Abb.3: Historie der Messwerte[/caption]